Human Growth Hormone (HGH) ist ein körpereigenes Peptidhormon, das vor allem in der Hirnanhangsdrüse produziert wird. Es steuert die Zellteilung, das Wachstum von Knochen und Muskeln und reguliert den Stoffwechsel von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten.
Hauptwirkungen
Wirkung Beschreibung
Muskelaufbau HGH erhöht die Proteinbiosynthese, fördert die Zellteilung und unterstützt das Muskelwachstum.
Knochenstärkung Es stimuliert die Knochenzellproliferation und reduziert den Knochenabbau – wichtig bei Osteoporose.
Fettstoffwechsel HGH aktiviert Lipolysen, wodurch Fettdepots abgebaut werden.
Regeneration Beschleunigt die Heilung von Geweben und vermindert Muskelermüdung.
Stoffwechselregulation Erhöht die Glukoseproduktion in der Leber und kann die Insulinsensitivität verbessern.
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Therapeutische Anwendungen
Wachstumsstörungen bei Kindern
- Angewendet, wenn ein genetisch bedingter HGH-Mangel vorliegt.
- Dosierung: individuell angepasst, meist 0,05–0,15 µg/kg Körpergewicht täglich.
Adipositas-Behandlung
- Bei Erwachsenen mit extremem Fettgehalt (BMI >35 kg/m²) kann HGH die Fettreduktion fördern.
- Kombiniert oft mit Diät und Bewegung.
HIV-assoziierte Gewichtsverlustsyndrom
- Dient der Erhaltung von Muskelmasse und Verbesserung des Körpergewichts.
Chronische Nierenerkrankungen
- Unterstützt das Knochenwachstum und reduziert Osteoporoserisiken.
Anti-Aging-Therapien
- In manchen Ländern wird HGH zur Verbesserung der Hautelastizität, Knochendichte und Muskelkraft eingesetzt.
- Wissenschaftliche Evidenz bleibt jedoch begrenzt.
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Dosierung & Verabreichung
Intranasal: 2 mg täglich (nur für bestimmte Indikationen).
Subkutan: Häufige Praxis – 0,3–1 mg pro Woche, je nach Bedarf und Körpergewicht.
Oral: Nicht verfügbar; HGH wird in der Regel als Injektion verabreicht.
Gefahr von Tumoren Erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten bei übermäßiger HGH-Exposition
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Rechtlicher Status
In vielen Ländern ist HGH rezeptpflichtig und nur bei nachgewiesenem Mangel oder spezifischen medizinischen Indikationen zulässig.
Der Einsatz zur Leistungssteigerung im Sport gilt als dopingrechtlich verboten.
Fazit
HGH spielt eine entscheidende Rolle beim Wachstum, der Regeneration und dem Stoffwechsel des Körpers. Während die therapeutische Nutzung bei bestimmten Erkrankungen gut etabliert ist, bleibt die Anwendung im Bereich Anti-Aging umstritten. Patienten sollten HGH nur unter ärztlicher Aufsicht nutzen, da unsachgemäße Dosierung zu ernsthaften Nebenwirkungen führen kann. Human Growth Hormone (hGH) ist ein körpereigenes Peptidhormon, das vor allem von der Hypophyse, einer kleinen Drüse im Gehirn, produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei Wachstum, Stoffwechsel und Zellregeneration. Durch die Bindung an spezifische Rezeptoren in verschiedenen Geweben aktiviert hGH mehrere Signalwege, darunter den Jak-Stat- und den PI3K-Akt-Weg, was zu einer erhöhten Proteinbiosynthese, Lipolyse und zur Anregung des Knochenwachstums führt. Neben seiner endogenen Produktion kann hGH auch rekombinant hergestellt werden, sodass es als Medikament eingesetzt wird.
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hGH: Wirkung und Anwendung des Wachstumshormons
Wachstum und Entwicklung
Stimuliert die Zellteilung in Knochen und Muskeln.
Erhöht die Länge der Wachstumsfugen bei Kindern, was zu einer längeren Körpergröße führt.
Fördert die Umwandlung von Fettsäuren zu Energie, wodurch überschüssiges Fettgewebe abgebaut wird.
Stoffwechsel
Steigert die Glukoseproduktion in Leber und Muskeln (gluconeogenese).
Hemmt die Insulinwirkung, was den Blutzuckerspiegel leicht erhöht.
Fördert die Lipolyse, also den Abbau von Fettreserven zu freien Fettsäuren.
Kardiovaskuläre Wirkung
Erhöht das Herzvolumen und die Herzfrequenz, was kurzfristig die Durchblutung verbessert.
Kann bei chronischer Anwendung das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen, wenn es in zu hohen Dosen verabreicht wird.
Anwendung im medizinischen Bereich
Indikation Dosierung Dauer
Wachstumshormonmangel (bei Kindern und Erwachsenen) 0,1–0,3 µg/kg Körpergewicht pro Tag 2-5 Jahre oder bis zur Normalisierung des Wachstums
Prader-Willi-Syndrom Ähnlich wie bei Mangelzuständen Langfristig, oft lebenslang
Akromegalie (Überproduktion von hGH) Antagonisten (Somatostatin-Analoga) Bis zum Erreichen eines normalen Hormonspiegels
Sportliche Nutzung und Doping
Athleten nutzen synthetisches hGH zur Steigerung der Muskelmasse, Regeneration und Fettverbrennung.
Die Verwendung ist in den meisten Sportarten verboten und kann zu ernsten Nebenwirkungen führen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Herleitung
- Endogen produziert von der Hypophyse; rekombinant als Medikament erhältlich.
- In vielen Ländern streng reguliert; verschreibungspflichtig.
Was ist Human Growth Hormone (hGH)?
Human Growth Hormone (hGH), auch als Somatotropin bekannt, ist ein 191-Aminosäuren langes Peptidhormon. Es besteht aus einer Kette von Proteinen, die in der Hypophyse synthetisiert und dann ins Blut freigesetzt werden. Seine Wirkung wird durch Bindung an den Growth Hormone Receptor (GHR) vermittelt, was eine Vielzahl von zellulären Prozessen aktiviert.
Struktur
Besteht aus zwei Untereinheiten: einer Alpha-Unterkette (92 Aminosäuren) und einer Beta-Unterkette (99 Aminosäuren), die durch Disulfidbrücken verbunden sind.
Die drei Dimensionalstruktur ermöglicht spezifische Bindung an GHR.
Regulation
Freisetzung wird durch Wachstumshormon-freisetzendes Hormon (GHRH) stimuliert und durch Somatostatin (Growth Hormone-Inhibiting Hormone, GHIH) gehemmt.
Negative Rückkopplung: Hohe hGH-Spiegel senken die Produktion von GHRH.
Physiologische Bedeutung
Essentiell für normales Wachstum bei Kindern.
Aufrechterhaltung der Muskel-Knochenbalance im Erwachsenenalter.
Einfluss auf das Immunsystem und die Zellreparaturmechanismen.
Durch diese vielseitigen Wirkungen ist hGH ein Schlüsselhormon, das sowohl in der normalen menschlichen Physiologie als auch in der Medizin von großer Bedeutung ist. Die richtige Dosierung und Überwachung sind entscheidend, um therapeutische Vorteile zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.